JHV Verband Hessischer Fischer

 

 

 

Verband
Hessischer Fischer – Jahreshauptversammlung am 20.05.2023 in Hünfeld.

Ankunft und logistische Bearbeitung.

Der Saal füllt sich

„Angeln und Naturschutz bedingen einander“

„Fischereiausübung ist praktischer  Naturschutz.“

 

 

Die Versammlung wurde von Adrian Zentgraf eröffnet und die üblichen
Feststellungen der Tagesordnung abgehakt.

Er betonte, wie wichtig es ist an einem Strang zu ziehen, um die Existenz zu
gewährleisten – nur als geschlossene Gemeinschaft sind wir in der Lage
bei Themen, wie Fischereigesetz und Fischereiordnung mitzugestalten.
Bei der Totenehrung wurde besonders Edwin Freudel, Walter Fohr und Jürgen Kehl
gedacht.

 

Kai Uwe Bernhard wurde geehrt, für 25 Jahre Tätigkeit als Vize.

Er sagte, er würde nicht aus altersbedingten- oder gesundheitlichen Gründen
gehen – nein, es sei lange genug
und es sei wichtig den Platz für Jüngere zu räumen. Platz schaffen, für die
Zukunft. Eben so, wie man beim Angeln auch immer
Neues probiert. Er zitierte Albert Einstein “ Immer das Gleiche zu tun ist die
Definition von Wahnsinn.“

Winfried Klein Vorsitzender der IG-Lahn war leider aus gesundheitlichen
Gründen nicht anwesend,
er hat auch mitgeteilt, dass er leider nach über 30 Jahren Arbeit mit viel
Herzblut sein Amt niederlegen
werde.

Nun folgte der Bericht des Verbandspräsidenten Michael Wolfram

Nach der Pandemie war das letzte Jahr eine echte Herausforderung 4
Präsidiumssitzungen und viele
Videokonferenzen fanden statt, Beratungen, Schulveranstaltungen, Gewässer- und
Naturschutz, sowie
die Ausbildung waren die Hauptthemen im letzten Jahr.

Das Hessische Fischereigesetz und die Hessische Fischereiordnung – ein Besuch
im Landtag
– die Genehmigungspflichten und Besatzmaßnahmen  – Aal
Fangfenster waren insgesamt sehr wichtig und arbeitsintensiv.
Wir machen  nicht die Gesetze – aber wir müssen Einfluss nehmen.

2020 wurden 2170 Teilnehmer ausgebildet.
Für 124 durchgeführte Praxistage bedankte er sich.

Dann berichtete er von der Kündigung des Mietvertrages der Geschäftsräume in
Wiesbaden –
aber man konnte neue Räume im gleichen Gebäude anmieten, was viel Arbeit und
Geld spart,
weil die Adresse ja gleich bleibt.
Es wurden 4 Container voll ausgemistet.
Ebenso musst eine neue Lagerhalle gesucht werden, da auch dieser Vertrag nur
noch bis Ende 2023 gültig
ist und nicht verlängert wurde. Aber auch das gelang.
Durch die vielen Überstunden der Mitarbeiter (1200) wurde Nora Bechtstedt als
Verstärkung eingestellt.
Michael Wolfram verwies dann noch auf die gute Zusammenarbeit mit Fishing
King, Beach Flag Taucher
und der NABU hin.
Es wurde eine Tagestour mit jungen Menschen an Pfingsten unternommen und es gab
erstmals
Schulpraktikanten in der Geschäftsstelle, die vielleicht mal Fischereibiologen
werden.

Dann hob er die gute Arbeit der einzelnen Referate hervor – so auch die
Erwerbsfischerei und das Casting.

Der Präsident wies hier noch auf den Lachsbesatz in diesem Jahr hin  –
am 31. Mai um 10:00 Uhr im Schloß Biebrich in Wiesbaden.

 

Karl Schwebel – fachl. Zuständigkeit Gewässer

Gemeinsam den Focus auf die Sicherung unseres Hobbies und des Naturschutz legen.

Natürlich ist immer Luft nach oben – so ist die Ausbildung der Gewässerwarte
zu fokussieren,
denn in den Vereinen fehlen ausgebildete Gewässerwarte.

 

Kilian Keidel – fachl. Zuständigkeit Erwerbsfischerei

 

Oliver Schmarowski – Referat Casting/Turnierwurfsport

kommt gerne zu den Vereinen und führt dort ein Schnupperkurs im
„Trockenfischen“ durch.

 

Rainer Hennings – fachl. Zuständigkeit Naturschutz

Ebenso den Bereich Naturschutz – dort das Mindestwassergesetz, den § 2 des
Erneuerbaren Energiegesetzes – für die Energieversorgung wurde alle geopfert –
aber
dazu sollte es am Ende der Veranstaltung noch einen hervorragenden Vortrag von

Gerhard Kemmler geben.

Die internationale Lachstagung in Landau zeigte, dass trotz starkem Besatz
ein
Populationsaufbau im Rhein nicht zu sehen ist.
In der Nister und der Sieg gibt es kleine Erfolge.

Vom Verband wurden 13 Boote gestellt und die Vereine besetzten 60 000 Aale im
Rhein.
Leider kommen sehr viel weniger Glasaale aus der Sargassosee zurück als vor 30
Jahren.

Gründe hierfür sind neben dem legalen und illegalen Abfischen der ankommenden
Aale
natürlich die Wasserkraftwerke – aber auch jeglicher Stau – der bietet dem
Kormoran,
aber auch Zander und Wels ein Buffet von Fischen.
Das betrifft natürlich  auch den Lachs – die Schäden durch Kormoran und
Wels sind
enorm.
Außerdem haben amerikanische Wissenschaftler haben erwiesen, dass
die modernen Schiffsschrauben eine gleiche Gefahr,
wie die Turbinen der Wasserkraftwerke darstellen.

Die Wiederansiedlung des Maifisches im Main funktioniert hingegen sehr gut.

 

Steffen Daniel Günther – Rechtsreferent/Justitiar

Der Kormoranerlass besteht in Hessen aus 38 Seiten – in den anderen
Bundesländern gerade mal
eine Seite – Wunsch im Herbst noch eine Zählung durch die Vereine durchzuführen
wurde vom Plenum bejaht.
Denn nur mit Zahlen und Fakten kann man Druck erzeugen.

 

Der Präsident Michael Wolfram führt weiter aus:

Im Bereich Jugend werden mit einem neuen Referent Gespräche geführt, das Amt
wird zunächst
kommissarisch übernommen –
das Jugendcamp in Heuchelheim mit 49 Personen am 26. – 29. Mai 2022 war ein
voller Erfolg.
und soll auch in diesem Jahr wieder stattfinden.

Ein Fischen wurde am 9.7. und a, 10.9. 2022 von Dieter Pickert unterstützt
von Michael Schlögel
in Windeck – Hanau veranstaltet.

Die Kooperation mit Fishing King wird fortgesetzt  – die theoretischen
Kenntnisse der Online-Teilnehmer
wurde von der Unteren Fischereibehörde gelobt.
Es werden aber auch Angler gesucht, die die Ausbildung unterstützen – gerade in
Mittel- und Nordhessen sind
leider alters- und krankheitsbedingt viele Ausbilder ausgeschieden.
Die  Ausbildung fördert neue Mitglieder.

PR- und Öffentlichkeitsarbeit wurde schon ausgebaut und soll noch
verstärkt werden.
Die Comic-Kampagne ist sehr gut angekommen. 9 Situationszeichnungen wurden von
einem
professionellen Comic-Zeichner erstellt.

Merchandise-Artikel für Messen wurden anfertigen lassen.

Adrian Zentgraf gab noch den Ausblick aufs das Jahr 2024 –
wichtig ist, wenn alles nach Planung verläuft brauchen die finanziellen Reserven
nicht angegriffen zu werden.
Details kann man aus dem Geschäftsbericht und dem Haushaltsplanentwurf, die
versendet wurden
entnommen werden

Die Vereine und Verbände stärken
WIR sitzen in einem Boot  – aber WIR können die Richtung bestimmen.

 

Es standen komplette Neuwahlen auf dem Programm.

Der Präsident Michael Wolfram im Amt bestätigt.
Die meisten wurden einstimmig mit eigener Enthaltung gewählt.

Vizepräsident Rainer Hennings  – fachl. Zuständigkeit Naturschutz
kündigte seine letzte Amtsperiode an – aber ein Nachfolger werde aufgebaut.

Vizepräsident Kilian Keidel – fachl. Zuständigkeit Erwerbsfischerei

auch Vizepräsident Karl Schwebel – fachl. Zuständigkeit Naturschutz
wurden einstimmig  bei einer Enthaltung gewählt.

Finanzreferent Günter Dannowski und Rechtsreferent Steffen Günther
sowie Schriftführerin Margit Deeg komplettieren das Zentralreferat.

Die Referate:

Jugend – ist im Gespräch, wurde  nur auf der Sitzung noch nicht
gewählt.
Ein Stellvertreter konnte noch nicht gefunden werden.
Casting – Oliver Schmarowski und Volker Krah

Schulung – Bereich Süd – Olaf Klein, Bereich Mitte – Reinhard Kohl,
Bereich Nord – Timo Keller.
Öffentlichkeitsarbeit – Michael Schröder

Referat Naturschutz – Bereich Mitte und Südhessen  – Rainer
Hennings
Bereich Nordhessen – Jens Eligehausen

Referat Gewässer – Ausbildung in Fischerei/Gewässer/Umwelt – Dr. Arne
Kusserow
Gewässer Süd – Karl Schwebel
Gewässer Mitte – Hartmut Reuhl
Gewässer Nord – Michael Schnell

Referat Fischerei und Angelfischen
Fischen – Dirk Wolf
Erwerbsfischerei- Henrik Rameil
Fischgesundheit – Dr. Agnes Flamm
Meeresangeln – Günter Dannowski

Fachbeirat Gewässer  – Kai Hanig, ,Jürgen Lungwitz, Dr. Uwe Koop,
Dominic Rösinger, Michael Manega

Fachbeirat Naturschutz – Dr. Susanne Vietze

Fachbeirat mit regionaler Zuständigkeit Nordhessen  – Axel Keller

Ehrenrat

Vorsitzender – Gerhard Knauff1. ‚
Beisitzer – Gert Wenderoth – Stellvertreter – Rjurik Nentwig 2.
Beisitzer
– Gerhard Hoffmann – Stellvertreter – Niklas Hafenrichter

Revisoren – Carsten Krause und Rainer Voß

v. vorne links: Vizepräsident Karl Schwebel, Präsident Michael Wolfram,
Fachbeirat Naturschutz Susanne Vietze, Fachbeirat Gewässer Jürgen Lungwitz
Vizepräsident Rainer Hennings, Rechtsreferent Steffen Günther, Schulungsreferent
Süd Olaf Klein, Finanzreferent Günther Dannowski, Vizepräsident Kilian Keidel,
Referent Öffentlichkeitsarbeit Michael Schröder Ehrenratsmitglied Gert
Wenderoth, Referent Casting Oliver Schmarowski, Schriftführerin Margot Deeg,
Referent Gewässer Mitte Hartmut Reuhl, Referent Gewässer Nord Michael Schnell
Nicht auf dem Bild: Referent Ausbildung Nord Timo Keller, Referent Ausbildung
Mitte Reinhard Kohl, Fachbeirat Gewässer Dominic Rösinger, Michael Manega, Kai
Hanig

Die Weichen für die Zukunft sind gestellt.

 

 

Nun zur heißen Schlacht am heißen Buffet

Das Essen war wirklich lecker.

 

 

Umwelthaftung   –  Eine Chance zur Gewässersanierung

Vortrag von

Gerhard Kemmler (Gewässersachverständiger DAFV)

Gerhard Kemmler hat jahrelang in der Gruppe Wasserrichtlinien des DAFV
gearbeitet.

Er wies auf die Schwierigkeit des Spagates zwischen Brüssel und Berlin hin.
Bundesministerin für Umwelt Steffi Lemke sei auch die einzige, die mitzieht und
versucht etwas Ordnung hineinzubringen.
1. Ausgangssituation

Biodiversitätsverlust und Schädigung der Ökosysteme in besorgniserregendem
Tempo

Bewirtschaftungspläne 2021-2027 – letzte Frist zur EU-Wasserrahmenrichtlinie
„guter ökologischer Zustand“ der Gewässer irgendwann nach 2045,
Maßnahmen zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme sind dringend gefordert.
Eine rechtsverbindliche Verordnung über die Wiederherstellung der Natur soll
her.
Bundesrat betont hohe Bedeutung der Wiederherstellung von Flussökosystemen als

Beitrag zum Biodiversitäts-, Klima- und Hochwasserschutz.
Bundestag beschloss „Nationale Wasserstrategie“.
Der DAFV veröffentlicht nächste Woche zu diesen Themen ein Brief.
Ein massiver Druck der leidgeprüften Anglerschaft mit dem „Schwert“ der
Umwelthaftung
gegen den „gesetzlosen“ Zustand wäre hilfreich.

2. Gesetzliche Grundlagen

Rechtsrahmen
Anlagen, die als Ausnahme §31 (2) WHG genehmigt wurden, fallen nicht unter die

Umwelthaftung.
Richtlinie 2004/35/EG über Umwelthaftung zur Vermeidung und
Sanierung von Umweltschäden.
(EU) 2008/99 III/2023  neu mit Strafbarkeit Amtsträger.
Mit Leitlinien.

Umweltschadensgesetz (USchadG)
Umwelt-Rechtsbehelfgesetz, Strafgesetzbuch

Die Reichweite

– Anwendung für Umweltschäden, die nach dem 20.April 2007 aufgetreten sind.
– Haftung nur bei einmaligen Unfällen und Vorfällen oder bei normalen Betrieb.
USchadG: § 3 (1) Dieses Gesetz gilt für
1. Umweltschäden und unmittelbare Gefahren solcher Schäden, die durch eine der
in Anlage 1
aufgeführtem beruflichen Tätigkeiten verursacht werden.

Zu den „gefährlichen“ beruflichen Tätigkeiten zählen verschuldensunabhängig:
1. „Das Entnehmen  und Ableiten von Wasser aus oberirdischen Gewässern.“
2. „Das Aufstauen und Absenken von oberirdischen Gewässern.“
3. „Einbringung, Einleitung und sonstige Einträge von Schadstoffen in
Oberflächengewässer.“

§2.2. Schaden oder Schädigung: eine direkt oder indirekt eintretende
feststellbare
nachteilige Veränderung einer natürlichen Ressource (Arten und natürliche
Lebensräume, Gewässer und Boden)
oder Beeinträchtigung der Funktion einer natürlichen Ressource: (z.B.
Freizeitfischerei!)

3. Handreichungen

Was ist zu tun?

USchadG §10 „Aufforderung zum Tätigwerden“ an die zuständige Behörde
(Die nach Gesetz von Amts wegen her tätig werden müsste.)
aufgrund eines Schadensereignisses im betroffenen Gewässergebiet übersteigt die
fischereiliche Sterblichkeit
feststellbar die normale fischereiliche Sterblichkeit, wodurch eine Schädigung
der „natürlichen Ressource“
und die „Funktion einer natürlichen Ressource“ WRRL für die Freizeitfischerei
eingetreten ist.
In der Begründung des Antrags vorgebrachte Tatsachen müssen den Eintritt eines
Umweltschadens glaubhaft erscheinen lassen.

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Schaden und den Tätigkeiten
einzelner Verantwortlicher soll feststellbar sein.

Alle Kosten der Sanierung einschließlich der Kosten für die genauere Prüfung
eines Umweltschadens trägt der Betreiber.

Die zuständige Behörde entscheidet nach Maßgabe der fachrechtlichen
Vorschriften über Art und Umfang der
durchzuführenden Sanierungsmaßnahmen.

4. Sanierungsbeispiele

Als Beispiel zeigte Gerhard Kemmler das Beispiel der EU-Kommission einen
Dammbruch
Gesamtschaden („Sollsaldo“)
etwa 33000  Bachforellen-Jahre
Ausgleichsmaßnahme Sanierung
4.4 km Flusslebensraum
Gesamtkosten – ca. 440 000 €.

Stauhaltungen:

Die Schäden durch die Kraftwerkturbinen sind enorm – die kleinen Fische
werden alle vom Sog angezogen und gehen
auch durch schmale Rechen, 83 % der Fiche sterben alleine dadurch. Bereits
Druckentlastungen tiefenklimatisierter Fische
auf Atmosphärendruck führen zu signifikanten tödlichen Verletzungen (2023
Universität für Bodenkultur Wien).
Was man aber auch sehen muss, durch die Stauung versammeln sich viele Fische,
die natürlich die Prädatoren
anziehen – vorweg Kormoran und Zander.

Ausleitungsstrecken

Werra

– Kein Mindestwasser
– Kein Fischaufstieg
– Lebensraumverlust
– Geschiebetransport fehlt
– Kolmation Flussbett unterhalb

Saale

– Kein Mindestwasser
– Kein Fischaufstieg
– Fischtod durch Steine bei Hochwasserüberlauf

 

Um den Biodiversitätsverlust und die Schädigung der Gewässer zu stoppen,
müssen wir den Druck erhöhen.
Wir sollten das Schwert der Umwelthaftung besser nutzen.
Wir haben den Rechtsrahmen dazu
Bei der Wasserkraft gibt es eben die 4 Kriterien – wenn die erfüllt sind, dann
greift das EUGH.
Sogar Beamte können bestraft werden.
Die Leitlinien mit dem Umweltschadensgesetz sind da.

Dann wurde noch auf das Verbandsfischen am 4. Juni in Biebesheim hingewiesen.
Die Einladungen haben alle erhalten.
Um 14:10 Uhr wurde dann allen ein guter Nachhauseweg und viel Petri gewünscht.

 

 

 

 

 

Lahnsteiner Gespräche 2023

Lahnsteiner Gespräche  – 14.04.2023

Klemens Breitenbach, der Präsident des Bezirks-Sportfischerverbandes Koblenz
e.V. eröffnete die Gespräche und
begrüßte Herrn Lambertus, Herrn Schmidt  WSA
Roger Lewentz, Landtagsabgeordneter
Günter Groß, Stadtrat Lahnstein
Winfried Klein, IG Lahn
Roland Mauden SGD Nord,

der den Vortrag in diesem Jahr gehalten hat.
Er stellte ausführlich die Arbeit der SGD Nord dar.
Die Aufgabenverteilung ist in den Bundesländern unterschiedlich. In Rheinland
Pfalz gehört die Fischerei und
die Wasserwirtschaft zum Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten.
Gemeinsame Themen werden aber auch vom Ministerium für Landwirtschaft und auch
vom Gesundheitsministerium wahrgenommen.

Eine Säule der Arbeit der SGD Nord
• ist das Fischereigesetz und die staatliche Fischereiaufsicht.
• Weiter zu den Aufgaben gehört  die Kontrolle der gewerbliche
Fischereibetriebe, Angelteiche und auch Zuchtbetriebe.
• Auch geht es um die Grenzgewässer zu Luxemburg.
Die SGD Nord darf aber überall die Aufsicht ausüben.
• Dann werden die ganzen Genehmigungsverfahren durchgeführt.
Stellungnahmen, Gutachten an und in Gewässern, sowie das Management gefährdeter
Arten.
• Die Dokumentation der selbstständigen Fischereirechte.
• Fachberatung von Unternehmen und Verbänden
Engagement in der Landesfischerei.
• Vermarktung der Fischereirechte des Landes an Rhein, Mosel und Saar.
Die Nahe und die Lahn wird von der Forstverwaltung verwaltet.
• Management der einzelnen Fischarten
• Preise der Angelscheine
• Genehmigungen für Elektrobefischung
• Erfassung der Fischbestände, z.B. bei Baumaßnahmen oder auch das Umsetzen der
Fische dazu.
• Überwachung, dass nicht heimische Fische ausgesetzt werden.
nur in geschlossenen Gewässern und das auch nur mit Genehmigung.
Die Verbandsgemeinden erheben die Fischereiabgabe und führen sie an die SGD
Nord ab.
Das Geld soll denen zugute kommen, die es auch aufbringen.
Es geht hier um eine Größenordnung von  200 000 bis 220 000 €-
Hinzu kommt noch die Hälfte einer halben Million vom Land für die Fischerei.
So steht der Oberen Fischereibehörde insgesamt ein Betrag von einer halben
Million zur Verfügung.
sie soll genutzt werden für Projekte, etc., für gewerbliche Fischerei,
für Wissenschaft und auch für die Vereine.
Vereine müssen allerdings die Hälfte aus eigenen Mitteln bewerkstelligen, was
eben  oft dazu führt,
das die Gelder nicht abgerufen werden.
Gefördert werden Projekte, Fort- und Weiterbildung, Geräte, Fischbestand,
Wasserqualität
Gutachten, Gewässergestaltung

Ausbildung
Stellungnahmen bei vorhaben von Baumaßnahmen
Wasserrechtliche Genehmigung
Extrahierung, etc., Vermeidung von Schäden.
Wehre, Wasserkraftanlagen,  -> Fischschutz.

Wiederansiedung von ausgestorbenen Fischarten.
Auch bedrohte Fischarten Lachs- Rhein mehr oder weniger erfolgreich
Die
Ahr fließt durchgängig – Sieg teilweise – da gibt es bessere Ergebnisse
Schlechte Beispiele sind Lahn und Mosel  – da gibt es nur geringe
Erfolgschancen.
Wiederansiedlung Stör – damit ist man in den Niederlanden und bei uns an der
Elbe erfolgreich.
Der Maifisch – da stehen in RLP nur 30 000 € zur Verfügung – so das diese Aktion
eher symbolischen Charakter hat.
In NRW – ist man da erfolgreich.
Aber RLP ist am Monitoring beteiligt und es gibt in Hessen einen Besatz in
Wiesbaden-Biebrich.


IKSR Statistik Lachsprojekte

Unter Reproduktionsnachweise hier auch die Statistik der Lachsprojekte seit 1994
– von Jörg Schneider.
872 Lachsrückkehrer in RLP registriert – seit 2011 geht es zurück.

Auch die Methoden werden jetzt geändert- da man die Bestände in der Aar
schlecht zählen kann.
So werden dann mit Drohnen  Fotos gemacht, um im Winter, wenn kein Bewuchs
da ist die Laichplätze  auszumachen,
um dann im Folgejahr nach
geschlechtsreifen Lachsen zu suchen.

Aus dem Lachszentrum Haspertalsperre Hagen kommen die Lachsnachzuchten die
unter anderem auch
in der Anlage der IG Lahn in Aumenau vorgestreckt werden.
In der Nister werden viel Junglachse ausgesetzt, die aber bereits eine gewisse
Größe haben müssen.

Äschen und Nasen – Lieblingsprojekte von Roland Mauden.
Hier ist ein starker Rückgang zu verbuchen, da der Lebensraum schwinde – aber
sie sind in den Mittelgebirgsbächen noch vorhanden.
Maßnahmen in der Eifel und in der Ahr haben eine positive Entwicklung.

 

Perspektiven für die Lahn.
Durch die Wehre – hier sind einige Ersatzneubauten geplant Die
Wasserkraftbetreiber haben eine Vereinbarung mit dem Land über
eine gemeinsame Planung und auch über eine Kostenbeteiligung.
Es sollen horizontale Fischrechen verbaut werden  mit 15 mm Abstand – auch
welche mit 12 mm.

Die Aaldiskussion war kontrovers, was zu erwarten war.
Winfried Klein (IG Lahn) bezweifelt, dass die Maßnahmen viel bringen – ein
jahrelanger Kampf für den Aal
hat leider nicht viel gebracht – als Gewässerwart von Oberlahn war er 43 Jahre
tätig und hat – eine Fangstatistik gemacht –
in den 45 km Lahn die Oberlahn hat, wurden früher 2000 Aale gefangen jetzt sind
es noch 20 Aale im Jahr.
Er geht auf den Ursprung der Lahn als Bundeswasserstraße zurück, die geschaffen
wurde, um den Steedener Kalk zu transportieren.
Heute wird die Lahn in RLP nicht einmal mehr für die Fahrgastschifffahrt
genutzt,
nur in Hessen wurde die Wappen von Limburg generalüberholt und ein neuer
Fahrplan vorgestellt.
Einzig die private Motorbootfahrt wird auf der Lahn betrieben .
Weiter stimmen die Zahlen, die beim Lahntourismus angegeben werden nicht.
Es werden die Patienten der Kurkliniken mit aufgeführt die angeblich täglich 75€
in der Region ausgeben.

Roland Mauden – erklärte der Fang der Blankaale werden unter Beteiligung der
RWE gefangen und in den Rhein gebracht.
In Mosel und Saar waren das 2022 –  9,7 t.
Dr. Dirk Hübner hat in Hessen erforscht, dass die Aale zwischen 22:00 Uhr und
5:00 Uhr morgens auf die Wanderung gehen.
Die Wasserkraft spielt laut Roland Mauden in RLP eine große Rolle  – auch
an der Mosel, wo die RWE auch Verträge mit der Deutschen Bahn hat.
Auch soll da die EU die Länder zusammenbringen.
Zu hoffen bleibt, dass der Fang der Glasaale in den Niederlanden verboten wird.

Weiter erklärte Roland Mauden, dass sie den Vorteil in RLP haben, dass das
Land das alleinige Sagen bei Rhein und Mosel haben.

Weiter sollen jetzt die Fischereigesetze geändert und angepasst werden.
Schwierig ist es allerdings nur Vorschläge zu unterbreiten, wenn
von der Regierung nichts vorliegt – was von Roger Lewentz bestätigt wird – es
liegen nicht einmal Entwürfe vor.
So sollten laut Landesfischereiverband RLP   aus den 5 Verbänden ein
gemeinsames Gremium gebildet werden.
Am 2. Mai wird auch eine Gruppe der Landesregierung zusammenkommen, um Entwürfe
und Ideen zu besprechen.

Fischbesatz – je kleiner die Fische, desto besser können sie sich an das
Gewässer anpassen. Allerdings sollte auch ein Kontingent
laichfähiger Fische eingebracht werden, die sich dann vermehren.

Tobias Schmidt vom WSV spricht auch über die Veränderung des Amtes – auch der
Slogan „Wir machen Schifffahrt möglich“ sei nicht mehr da.
Das Aufgabenspektrum der WSV umfasst sowohl die verkehrlichen Belange der
Wasserstraßen-Infrastruktur für die Schifffahrt
als auch die Belange des Umwelt- und Naturschutzes im Sinne einer ökologischen
Weiterentwicklung der Bundeswasserstraßen.
Mit dem Projekt LilaLahn versucht man seitens des WSV dieses Konzept umzusetzen.
Lahnstein sei ein gutes Beispiel dafür – die Rodung für die Fischtreppen haben
begonnen.
Leider dauern die Maßnahmen immer sehr lange, bis die Baugrunduntersuchungen,
Bohrungen, Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind
und mit dem Bau begonnen werden kann.
In Lahnstein rechnet man mit einem Baubeginn im Jahr 2029, das sei für eine
solche Maßnahme nicht lange.
Es wird 45 Becken geben, um die 6 km zu überwinden.
3,25 m Länge, 1m Tiefe, 0,6 cbm – Lochströmung 4-5 cbm/sec..
Ungefähre Kosten – Schätzung – ca. 10 Mio. Euro.

Abschließend wurde noch auf das Buch:

Steinborn, Retterrath, Gindorf, Heil: Silber des Rheins – von Salmen und
Lachsen im Tal der Loreley,
ein 168 Seiten starkes und reich bebildertes Buch  zur regionalen
Lachsgeschichte im heutigen Weltkulturerbe „Oberer Mittelrhein“
hingewiesen.

Festzuhalten auf jeden Fall, dass der Fördersatz für Freizeitvereine
erhöht werden soll.
Also Projekte einbringen – vielleicht wird ja dann auch das Quappen-Projekt
gefördert, so wie in Hessen.
 

Wehr Fürfurt

27.4.2023 – Vortrag von Michaela Teusch (WSA Mosel-Saar-Lahn)

Gekommen waren viele Vertreter der Verbände aus Umweltschutz und Wassersport.

Dipl.Ing, Jens Maltzan,  Michaela Teusch – beide WSA Mosel-Saar-Lahn

Adrian Zentgraf – Umweltingenieur – Geschäftsführer Verband Hessischer
Fischer

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