Lahnsteiner Gespräche vom  14.04.2023

Lahnsteiner Gespräche  – 14.04.2023

Klemens Breitenbach, der Präsident des Bezirks-Sportfischerverbandes Koblenz
e.V. eröffnete die Gespräche und
begrüßte Herrn Lambertus, Herrn Schmidt  WSA
Roger Lewentz, Landtagsabgeordneter
Günter Groß, Stadtrat Lahnstein
Winfried Klein, IG Lahn
Roland Mauden SGD Nord,

der den Vortrag in diesem Jahr gehalten hat.
Er stellte ausführlich die Arbeit der SGD Nord dar.
Die Aufgabenverteilung ist in den Bundesländern unterschiedlich. In Rheinland
Pfalz gehört die Fischerei und
die Wasserwirtschaft zum Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten.
Gemeinsame Themen werden aber auch vom Ministerium für Landwirtschaft und auch
vom Gesundheitsministerium wahrgenommen.

Eine Säule der Arbeit der SGD Nord
• ist das Fischereigesetz und die staatliche Fischereiaufsicht.
• Weiter zu den Aufgaben gehört  die Kontrolle der gewerbliche
Fischereibetriebe, Angelteiche und auch Zuchtbetriebe.
• Auch geht es um die Grenzgewässer zu Luxemburg.
Die SGD Nord darf aber überall die Aufsicht ausüben.
• Dann werden die ganzen Genehmigungsverfahren durchgeführt.
Stellungnahmen, Gutachten an und in Gewässern, sowie das Management gefährdeter
Arten.
• Die Dokumentation der selbstständigen Fischereirechte.
• Fachberatung von Unternehmen und Verbänden
Engagement in der Landesfischerei.
• Vermarktung der Fischereirechte des Landes an Rhein, Mosel und Saar.
Die Nahe und die Lahn wird von der Forstverwaltung verwaltet.
• Management der einzelnen Fischarten
• Preise der Angelscheine
• Genehmigungen für Elektrobefischung
• Erfassung der Fischbestände, z.B. bei Baumaßnahmen oder auch das Umsetzen der
Fische dazu.
• Überwachung, dass nicht heimische Fische ausgesetzt werden.
nur in geschlossenen Gewässern und das auch nur mit Genehmigung.
Die Verbandsgemeinden erheben die Fischereiabgabe und führen sie an die SGD
Nord ab.
Das Geld soll denen zugute kommen, die es auch aufbringen.
Es geht hier um eine Größenordnung von  200 000 bis 220 000 €-
Hinzu kommt noch die Hälfte einer halben Million vom Land für die Fischerei.
So steht der Oberen Fischereibehörde insgesamt ein Betrag von einer halben
Million zur Verfügung.
sie soll genutzt werden für Projekte, etc., für gewerbliche Fischerei,
für Wissenschaft und auch für die Vereine.
Vereine müssen allerdings die Hälfte aus eigenen Mitteln bewerkstelligen, was
eben  oft dazu führt,
das die Gelder nicht abgerufen werden.
Gefördert werden Projekte, Fort- und Weiterbildung, Geräte, Fischbestand,
Wasserqualität
Gutachten, Gewässergestaltung

Ausbildung
Stellungnahmen bei vorhaben von Baumaßnahmen
Wasserrechtliche Genehmigung
Extrahierung, etc., Vermeidung von Schäden.
Wehre, Wasserkraftanlagen,  -> Fischschutz.

Wiederansiedung von ausgestorbenen Fischarten.
Auch bedrohte Fischarten Lachs- Rhein mehr oder weniger erfolgreich
Die
Ahr fließt durchgängig – Sieg teilweise – da gibt es bessere Ergebnisse
Schlechte Beispiele sind Lahn und Mosel  – da gibt es nur geringe
Erfolgschancen.
Wiederansiedlung Stör – damit ist man in den Niederlanden und bei uns an der
Elbe erfolgreich.
Der Maifisch – da stehen in RLP nur 30 000 € zur Verfügung – so das diese Aktion
eher symbolischen Charakter hat.
In NRW – ist man da erfolgreich.
Aber RLP ist am Monitoring beteiligt und es gibt in Hessen einen Besatz in
Wiesbaden-Biebrich.


IKSR Statistik Lachsprojekte

Unter Reproduktionsnachweise hier auch die Statistik der Lachsprojekte seit 1994
– von Jörg Schneider.
872 Lachsrückkehrer in RLP registriert – seit 2011 geht es zurück.

Auch die Methoden werden jetzt geändert- da man die Bestände in der Aar
schlecht zählen kann.
So werden dann mit Drohnen  Fotos gemacht, um im Winter, wenn kein Bewuchs
da ist die Laichplätze  auszumachen,
um dann im Folgejahr nach
geschlechtsreifen Lachsen zu suchen.

Aus dem Lachszentrum Haspertalsperre Hagen kommen die Lachsnachzuchten die
unter anderem auch
in der Anlage der IG Lahn in Aumenau vorgestreckt werden.
In der Nister werden viel Junglachse ausgesetzt, die aber bereits eine gewisse
Größe haben müssen.

Äschen und Nasen – Lieblingsprojekte von Roland Mauden.
Hier ist ein starker Rückgang zu verbuchen, da der Lebensraum schwinde – aber
sie sind in den Mittelgebirgsbächen noch vorhanden.
Maßnahmen in der Eifel und in der Ahr haben eine positive Entwicklung.

 

Perspektiven für die Lahn.
Durch die Wehre – hier sind einige Ersatzneubauten geplant Die
Wasserkraftbetreiber haben eine Vereinbarung mit dem Land über
eine gemeinsame Planung und auch über eine Kostenbeteiligung.
Es sollen horizontale Fischrechen verbaut werden  mit 15 mm Abstand – auch
welche mit 12 mm.

Die Aaldiskussion war kontrovers, was zu erwarten war.
Winfried Klein (IG Lahn) bezweifelt, dass die Maßnahmen viel bringen – ein
jahrelanger Kampf für den Aal
hat leider nicht viel gebracht – als Gewässerwart von Oberlahn war er 43 Jahre
tätig und hat – eine Fangstatistik gemacht –
in den 45 km Lahn die Oberlahn hat, wurden früher 2000 Aale gefangen jetzt sind
es noch 20 Aale im Jahr.
Er geht auf den Ursprung der Lahn als Bundeswasserstraße zurück, die geschaffen
wurde, um den Steedener Kalk zu transportieren.
Heute wird die Lahn in RLP nicht einmal mehr für die Fahrgastschifffahrt
genutzt,
nur in Hessen wurde die Wappen von Limburg generalüberholt und ein neuer
Fahrplan vorgestellt.
Einzig die private Motorbootfahrt wird auf der Lahn betrieben .
Weiter stimmen die Zahlen, die beim Lahntourismus angegeben werden nicht.
Es werden die Patienten der Kurkliniken mit aufgeführt die angeblich täglich 75€
in der Region ausgeben.

Roland Mauden – erklärte der Fang der Blankaale werden unter Beteiligung der
RWE gefangen und in den Rhein gebracht.
In Mosel und Saar waren das 2022 –  9,7 t.
Dr. Dirk Hübner hat in Hessen erforscht, dass die Aale zwischen 22:00 Uhr und
5:00 Uhr morgens auf die Wanderung gehen.
Die Wasserkraft spielt laut Roland Mauden in RLP eine große Rolle  – auch
an der Mosel, wo die RWE auch Verträge mit der Deutschen Bahn hat.
Auch soll da die EU die Länder zusammenbringen.
Zu hoffen bleibt, dass der Fang der Glasaale in den Niederlanden verboten wird.

Weiter erklärte Roland Mauden, dass sie den Vorteil in RLP haben, dass das
Land das alleinige Sagen bei Rhein und Mosel haben.

Weiter sollen jetzt die Fischereigesetze geändert und angepasst werden.
Schwierig ist es allerdings nur Vorschläge zu unterbreiten, wenn
von der Regierung nichts vorliegt – was von Roger Lewentz bestätigt wird – es
liegen nicht einmal Entwürfe vor.
So sollten laut Landesfischereiverband RLP   aus den 5 Verbänden ein
gemeinsames Gremium gebildet werden.
Am 2. Mai wird auch eine Gruppe der Landesregierung zusammenkommen, um Entwürfe
und Ideen zu besprechen.

Fischbesatz – je kleiner die Fische, desto besser können sie sich an das
Gewässer anpassen. Allerdings sollte auch ein Kontingent
laichfähiger Fische eingebracht werden, die sich dann vermehren.

Tobias Schmidt vom WSV spricht auch über die Veränderung des Amtes – auch der
Slogan „Wir machen Schifffahrt möglich“ sei nicht mehr da.
Das Aufgabenspektrum der WSV umfasst sowohl die verkehrlichen Belange der
Wasserstraßen-Infrastruktur für die Schifffahrt
als auch die Belange des Umwelt- und Naturschutzes im Sinne einer ökologischen
Weiterentwicklung der Bundeswasserstraßen.
Mit dem Projekt LilaLahn versucht man seitens des WSV dieses Konzept umzusetzen.
Lahnstein sei ein gutes Beispiel dafür – die Rodung für die Fischtreppen haben
begonnen.
Leider dauern die Maßnahmen immer sehr lange, bis die Baugrunduntersuchungen,
Bohrungen, Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind
und mit dem Bau begonnen werden kann.
In Lahnstein rechnet man mit einem Baubeginn im Jahr 2029, das sei für eine
solche Maßnahme nicht lange.
Es wird 45 Becken geben, um die 6 km zu überwinden.
3,25 m Länge, 1m Tiefe, 0,6 cbm – Lochströmung 4-5 cbm/sec..
Ungefähre Kosten – Schätzung – ca. 10 Mio. Euro.

Abschließend wurde noch auf das Buch:

Steinborn, Retterrath, Gindorf, Heil: Silber des Rheins – von Salmen und
Lachsen im Tal der Loreley,
ein 168 Seiten starkes und reich bebildertes Buch  zur regionalen
Lachsgeschichte im heutigen Weltkulturerbe „Oberer Mittelrhein“
hingewiesen.

Festzuhalten auf jeden Fall, dass der Fördersatz für Freizeitvereine
erhöht werden soll.
Also Projekte einbringen – vielleicht wird ja dann auch das Quappen-Projekt
gefördert, so wie in Hessen.