Für viele Menschen war der Aal Jahrtausende ein wichtiger Teil des Erwerbs und
der Ernährung.

Aale schlüpfen im Atlantik, in den Tangwäldern der Sargassosee nahe den
Bahamas.

Das geschieht, wenn der Aal eines Tages ein innerer Ruf ereilt und wie
magisch angezogen begeben sie sich im Herbst auf eine Reise und wandern flussabwärts zum Meer,
zurück zur Stätte seiner Geburt, in die Sargassosee. 6000 km.

Alle europäischen Aale stammen ausnahmslos dort her.
Der Aal ist nicht in der Lage sich hier bei uns zu vermehren.

Als Larve wird der Aal in der Karibik geboren.
Seine Hülle ist mit einem winzigen Tröpfchen Öl versehen. Das Öl gibt Auftrieb

und macht die Larve schwimmfähig.
Mit dem Golfstrom gelangt sie auf einer zwei bis dreijährigen Reise an die
Küsten Europas.
Während der langen Reise haben sie sich zu kleinen durchsichtigen Glasaalen
entwickelt.

Leider werden die Glasaale an den europäischen Küsten gefangen und Asien
gebracht,
um dort für viel Geld verkauft zu werden.

Manche bleiben im Meer und verbringen dort ihr ganzes Leben.
Die meisten wandern allerdings weiter in die Süßgewässer.
Es erfolgt der Aufstieg in unsere Flusssysteme.
Von nun an nennt er sich Gelbaal, seiner neuen Färbung entsprechend glänzt sein
Bauch gelblich.

Welchen Weg er sich sucht, entscheidet sein Geruchssinn.
Dieser ist derart empfindsam, dass er allein anhand der Geruchsmoleküle,
die seine Artgenossen oberhalb im Fluss verströmen, entscheiden kann,
ob im entsprechenden Habitat noch ein Platz für ihn frei ist. Gegebenenfalls
zieht er weiter.

Genau das ist sein Problem  –
Die Tiere werden in den Turbinen der Wasserkraftwerke auf ihrer Rückwanderung
zerhäckselt und geschreddert
– zu abertausenden. Überlebensquote 50 %.
Bei mehreren hintereinandergeschalteten Kraftwerken entsprechend abnehmende
Tendenz.
Leider werden immer öfter auch Kleinstanlagen genehmigt und subventioniert.
Bei fraglichem Energieertrag der Anlagen wird dennoch eine größtmögliche
Vernichtung der Aale
und anderer Arten in Kauf genommen. Soviel zu „grünem“ Strom.

An der Staustufe Diez existiert eine Wasserkraftanlage, welche zur
Energiegewinnung genutzt wird.

Hier mal ein versöhnliches Bild – der Herbst spiegelt sich in der Lahn.

Hier sind die Rechen

 

 

 

 

 

Werner Hölzer 1. Vorsitzender des Bezirksangelfischereiverbandes
Lahn-Westerwald
hat interessierte Angler eingeladen, vor allem Jungangler,
um sie über die Aalwanderung zu informieren.

Vor Jahren schon in nur einer Nacht barg Winfried Klein,
der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Lahn, an der Wasserkraftanlage Diez

42 tote Blankaale im Gesamtgewicht von 45 Kilogramm.
Es befanden sich aber noch viele weitere Aale im Rechengut-Behälter.
Aale unter 65 Zentimeter Länge fehlten, da diese durch den 20 Millimeter breiten
Rechen passen
und wohl in der Turbine ihr Leben lassen mussten.
Voller Ärger über diese Schande stellte Winfried Klein die toten Aale dann
in der Limburger Fußgängerzone am Rathaus gegenüber von Karstadt zur Schau,
damit sich Passanten ein Bild von den schlimmen Zuständen bei der
Ökostromgewinnung
an der Wasserkraftanlage Diez machen konnten.

Deswegen war zur Begehung der Anlage auch Winfried Klein  – der erste
Vorsitzende der IG Lahn
eingeladen worden.

Mit viel Leidenschaft erklärte er auch hier, das der Aal geschützt werden
muss.
So wie es der § 35 des Naturschutzgesetzes beschreibt,
So sind alle Wirbeltiere zu schützen und zwar grundsätzlich.

 

 

Interessiert hören die Besucher ihm zu.

 

Viel Wissen gab es für die Interessierten.
Wir werden weiter für den Aal kämpfen.